Strecke: Skipsfjord -> Nordkap
Unterkunft: Camp(23.06.2008)
Profil: 774 Meter rauf und 471 Meter runter
Fahrbahn: Asphalt
Wetter: dichter Nebel
Tageskilometer: 69,34 km Fahrtzeit: 4:54:43 Durchschnitt: 13,55 km/h

Noch einmal nach Honningsvåg zum Einkaufen dann starte ich zum Nordkap. Es ist kalt und neblig. An den höheren Stellen der Strecke verschwindet die Landschaft komplett im Nebel, viel zu sehen bekomme ich nicht, aber der Nebel gibt diesen letzten Kilometern etwas besonderes. Irgendwie wird die Strecke durch den Nebel geisterhaft, mystisch oder spannend… auf jeden Fall „besonders“. Irgendetwas stimmt mit meinem Rad nicht. Ich habe das Gefühl, dass der Hinterreifen keinen Halt mehr hat… da wird doch nicht…. Auf den letzten Kilometern … „Doch!“. Der Reifen ist platt! Die Luft entweicht zwar langsam, aber sicher. Ich finde eine Haltebucht und mache mich an die Arbeit, neben mir die Schneereste vom Winter und um mich herum der dichte Nebel und vor mir… noch ca. 5 km bis zum Nordkap. Das ist wirklich kein Moment oder Ort an dem man sich über einen Platten ärgern könnte. Ca. 4500 km bin ich jetzt problemlos gefahren. Einmal auf der Tour einen Reifen flicken ist schon in Ordnung.

Mir kommt noch ein Mann entgegen der im Nordkapcenter arbeitet und nach Honningsvåg zurückgeht. Das sind gut 30 km. Er macht das regelmäßig sagt er, als Training für irgendeinen Wettbewerb im Gehen – Warum nicht.

Das Nordkap kostet Eintritt. Aber nicht für Radfahrer. Ich werde begrüßt und durchgewunken. Einer springt aus seinem Kassenhäuschen und rennt mir hinterher. Was will der denn jetzt? Soll ich etwa doch bezahlen? Er gratuliert mir und macht ein Foto von mir – Das ist nett und gibt ein gutes Gefühl. Später erfahre ich, dass das Nordkap für Radfahrer nicht immer umsonst war. Es gab da mal einen Italiener, der von Italien hier her geradelt ist. Zwei oder drei Jahre ist das wohl her. Er ist bis zum Kassenhäuschen gekommen. Dort hat er sich schlichtweg geweigert zu bezahlen. Er hat einen ziemlichen Aufstand gemacht und ist auch in die lokale Presse damit gekommen. Jedenfalls hat er sich wütend umgedreht ist zurück gefahren, nach Italien. Die Gesellschaft, der das Nordkap gehört hat sich vermutlich danach überlegt, dass es wirklich nicht gerade fair ist von Radfahrern die sich durch die halbe Welt hier her gequält haben auch noch Geld zu nehmen für die letzten drei Meter. Das Nordkap wurde übrigens von Norwegen an eine Gesellschaft verkauft – Sachen gibt’s.
Noch eine schöne Geschichte über sture Verweigerung. Ein deutscher Wohnmobilfahrer ist durch den Nordkap Tunnel gekommen und hat sich dort an der Bezahlstation hartnäckig geweigert zu bezahlen. Umgedreht ist er auch nicht. Er ist einfach stehen geblieben und hat den Weg blockiert. „Ich zahl nicht, lasst mich durch!“ Die Schlange hinter ihm wurde immer länger und irgendwann ist es wohl jemandem, der im Tunnel stehen musste zu blöd geworden und ist nach vorne gelaufen und hat für den sturen Deutschen bezahlt. Auf der Rückfahrt muss man vor dem Tunnel auch wieder bezahlen, keine Ahnung ob er immer noch auf der Insel ist. Der Tunnel wird übrigens durch die Tunnelgebühren bezahlt und sobald die Baukosten abgezahlt sind, ist die Tunneldurchfahrt für alle kostenfrei – 2014 soll es soweit sein. Auch hier gilt übrigens, Radfahrer dürfen (Müssen!) jetzt schon kostenfrei durch den Tunnel.

So, ich bin angekommen und darf mich freuen. Ich freu mich! Warum weiß ich nicht so genau. Streng genommen ist das hier eine Sackgasse und ich stehe im Nebel und sehe … „Nebel“. Selbst das Nordkapcenter finde ich nur indem ich anderen Leuten hinterhergehe. Aber ich freue mich wirklich und finde es ganz toll, das ich hier bin. Mit oder ohne Nebel. Ich frage im Nordkapcenter wo man hier gut zelten kann. „So nah wie möglich am Gebäude, es wird windig!“ …. OK, das lässt sich machen. Ich laufe ein wenig umher und während ich so nach einem geeigneten Platz suche schält sich ein zweites Gebäude aus dem Nebel. Dort finde ich Thomas und Günther die diesen Rat zu hundert Prozent beherzigt haben und stelle mich dazu (siehe Foto). Es gibt Garnelen mit Majo und Weißbrot und alles ist gut.

Michael

Margit

Jürgen

Straße zum Nordkap

An der Straße zum Nordkap

Sami-Lager Fotoshooting

Sami-Lager Souvenir shop

Rentiere

An der Straße zum Nordkap

Nebel

Mein erster Platten auf dieser Tour

Freier Eintritt für Radfahrer

Jörg

Jörg freut sich

Nordkap

Jörg freut sich am Nordkap

Jens und Karola auf Hochzeitsreise

Kinder der Welt Monument

Jens und Karola auf Hochzeitsreise

Windgeschützt campen

Alles ist gut