Fr. 4 Juli 2008
Finnmark
Do. 3 Juli 2008
Magerøya ->
Geschrieben von Jörg unter Finnmark, Magerøya, Nordkaptunnel, Norwegen
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Strecke: Magerøya -> Lakselv
Unterkunft: Camp(03.07.2008)
Meine neuen Freunde sind so nett mich durch den Tunnel zu fahren und auch gleich noch ein Stück weiter mitzunehmen. Nachdem ich mir jetzt den Tunnel auch mal aus Autofahrersicht angeschaut habe hat er ein wenig von seinem Schrecken verloren. Reinfahren ist gar nicht so schlimm. Die Probleme kommen dann von ganz alleine wieder, wenn man auf der anderen Seite die Steigung hochfahren muss. Ich verabschiede mich etwas ungern schon jetzt von Magerøya, hier hätte ich noch einige kleine Wanderungen unternehmen können, z.B. nach Helnes Fyr und ein Ausflug nach Gjesvær steht auch noch aus. Schade, aber so habe ich einen Grund noch mal hier hoch zu fahren.
Auf dem Weg von Russenes zum Nordkap durchfährt man ein paar Gebirgs- und den Unterseetunnel zur Insel. Im einzelnen sieht das so aus.
Russenes – > Nordkap
- 3 km langer Gebirgstunnel. Der Tunnel ist die reinste Tropfsteinhöhle. Im Tunnel ist es nass und es tropft von der Decke. Der Tunnel ist recht dunkel und für Wohnmobilfahrer ziemlich eng.
- 600 m langer Gebirgstunnel
- Nordkaptunnel: 6,8 km lang, an seiner tiefsten Stelle 212 Meter tief und weist eine maximale Steigung von 10% auf. Er führt unter dem etwa 3,8 km breiten Magerøy-Sund hindurch. Am 15.06.1999 wurde der Tunnel eröffnet. Die Baukosten werden zu ca. 27% durch eine Mautgebühr refinanziert. Nach ca. 15 Jahren, also Ende 2014 soll der Tunnel kostenlos benutzt werden können.
- 400 m langer Gebirgstunnel
- Honningsvågtunnel: Auf ca. 4,5 km Länge führt der Tunnel durch das Honningsvågfjell. Leistungsstarke Gebläse sorgen für frische (nach meiner Erfahrung ‚frostige‘) Luft. Der Tunnel ist gut beleuchtet (besser als die übrigen Tunnel auf der Strecke). Angeblich reißt die Funkverbindung im Inneren des Tunnels nicht ab (bin nicht in die Versuchung gekommen das auszuprobieren) und der Tunnel gilt als „mit modernsten Sicherheitsausrüstungen ausgestattet“.
Mi. 2 Juli 2008
Bigorneau
Geschrieben von Jörg unter Finnmark, Magerøya, Norwegen
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Chantal, Jeannine, Jacky und Claude reisen für ca. drei Monate durch Skandinavien und sind gestern irgendwann hier angekommen. Sie laufen hier die Küste ab und sammeln Bigorneau (Uferschnecken) von den Steinen und von dem Seetang. Genug um mich zum Essen einladen zu können. Zunächst fange ich noch etwas skeptisch an die Weichtiere aus ihren Gehäusen zu fischen, aber der Geschmack überzeugt.
Sie haben ihre Campingmöbel auf dem Parkplatz aufgestellt und wir sitzten lange zusammen, quatschen, lachen und essen Schnecken.
Di. 1 Juli 2008
keine überflüssige Bewegung
Geschrieben von Jörg unter Finnmark, Magerøya, Nordkaptunnel, Norwegen, Rentiere
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Den ganzen Tag geschlafen!
Di. 1 Juli 2008
Magerøya
Geschrieben von Jörg unter Finnmark, Magerøya, Norwegen
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Auf Magerøya wohnen ca. 3250 Menschen auf 924 km2 davon leben ungefähr 2000 in Honningsvåg. Bei dieser recht überschaubaren Bevölkerungszahl und der Insellage sollte man meinen, dass es hier so gut wie keine Kriminalität gibt. Das stimmt auch, aber nichtsdestweniger hat vor kurzem ein einheimischer Mann versucht die lokale Bank zu überfallen. Er ist wohl mit täuschend echt aussehender Spielzeugpistole hineingegangen und hat den Kassierer versucht zur Herausgabe von Geld zu bringen. Da man ihn hier sowieso an der Stimme erkennen und finden würde, hat er auch gleich auf die Maske verzichtet. Das ist pragmatisch allerdings nicht besonders zielführend, Geld hat er keins bekommen. Vermutlich hat der Kassierer ihn einfach nach Hause geschickt und am nächsten Tag mit seinen Eltern gesprochen. Sonderlich ernst genommen hat den Zwischenfall anscheinend keiner.
In den Jahren 1944–1945 haben die Deutschen hier auf Magerøya, wie auch überall sonst in der Finnmark, alle Gebäude niedergebrannt. Hier auf Magerøya haben sie allerdings die Kirche stehen lassen und es gibt verschiedene Geschichten warum das war. Einige behaupten die Kirche sei von einem Wunder geschützt worden, andere meinen, dass der Kommandant der hier stationiert war die Norweger mochte und ihnen die Kirche lassen wollte.